Tebels Situationskarte No 5 (1.-5. April 2022): EINKESSELUNG DER UKRAINISCHES TRUPPEN IM DONBASS SCHREITET VORAN – DRUCK AUF KHARKOV BLEIBT

  1. Kiew-Front und Chernihiv: Laut Pentagon haben sich zwei Drittel der russischen Einheiten aus dem Norden zurückgezogen. Die ukrainischen Truppen übernehmen schrittweise die verlassenen Ortschaften. Entlang der ehemaligen Fronten zeigen sich immense Schäden. So berichtete der Bürgermeister von Chernihiv am 3. April, dass 70 Prozent der Stadt zerstört worden sei.
  2. Kiew-Front und Chernihiv: Die russischen Einheiten sammeln sich in Weißrussland und in der gegend von Kursk. Dort werden sie wieder aufgefüllt und verhindern durch ihre Präsenz, dass die um Kiew eingesetzten ukrainischen Truppen im Süden und Osten der Ukraine an den Kämpfen teilnehmen können.
  3. Die russischen Streitkräfte konzentrieren ihre Kräfte nun auf die mehrheitlich russischsprachigen Gebiete. So stehen die Russen nach wie vor in der Umgebung von Kharkov. Am Dienstag, 5. April, warnt das ukrainische Oberkommando vor einer russischen Offensive, um die noch ukrainisch gehaltenen Gebiete der Oblaste Luhansk und Donezk einzunehmen. Hier konnte die russische Armee am Dienstag Brazhkivka erobern. Die Ortschaft liegt 7 Kilometer südlich von Izyum, das seit dem 1. April unter russischer Kontrolle steht. Damit bewegt sich der russische Angriff auf Kramatorsk und Sloyvansk zu. Die beiden Städte besitzen eine wichtige strategische Bedeutung, um die ukrainischen Verbände im Donbass einzukesseln.
  4. In Mariupol kontrollieren die russischen Streitkräfte seit Montag auch das Zentrum der Stadt. Der Zeitpunkt der Einnahme Mariupols rückt näher.
  5. Kherson-Front: Im Süden versuchen die russischen Steitkräfte die Oblastgrenze von Kherson zu halten bzw. zu erreichen. Versuche, eine „Volksrepublik“ zu etablieren, sind bislang gescheitert. Dennoch zeigt ein Blick auf die Landkarte, dass Kherson ein Angelpunkt russischer Strategie bildet. Einerseits um Mykolavyv und Odessa anzugreifen, andererseits um die Kontrolle über den Kanal zu bewahren, der die Krim mit Wasser versorgt.
  6. Zudem verfolgte die russische Luftwaffe in den letzten Tagen die Strategie, Ölraffinerien (Odessa, Kremenschuk), Tanklager (Odessa) und Flughäfen zu zerstören (Dnipro, Poltava).