Frankreich und ein „Islam der sozialen Kontrolle“

Tebel-Report. – In Frankreich treiben die Menschen die Geschehnisse um ein sechzehn jähriges Mädchen um. Die Nordfranzösin war als Reaktion auf die Beschimpfung eines moslemischen Jugendlichen in einem Instagram-Video derb über den Islam hergezogen: „Ich hasse Religion, der Koran ist voller Hass… Eure Religion ist Scheiße“, zitiert sie die Frankfurter Allgemeine Zeitung.

Ein beleidigendes Mädchen

Wenngleich in Frankreich seit 1789 die Beleidigung von Religionen straffrei ist, so erhält das Mädchen seither Morddrohungen. Nachdem die Adresse ihrer Schule veröffentlicht wurde, kann sie zudem ihre Schule nicht mehr besuchen. Weitere Brisanz gewinnt der Fall, zumal sich der Generaldelegierte des französischen Islamrates CFCM und Leiter der französischen Beobachtungsstelle für Islamophobie, Abdallah Zekri, nicht hinter das französische Recht stellte. Er lehnte zwar Gewalt gegen das Mädchen ab, meinte aber, dass ihr jugendliches Alter kein Schutz liefere und jeder der Wind säen würde, Sturm erntete. Unterstützer des Mädchens sehen die Meinungsfreiheit in Gefahr.

Natürlich gibt das Mädchen ein schlechtes Beispiel für Meinungsfreiheit. Derbheit ist sicher nicht mit Meinungsfreiheit gleichzusetzen. Aber dennoch besitzt dieser Fall eine tiefere Dimension: Wie soll eine offene und sich als liberal verstehende Gesellschaft mit dem Islam und insbesondere mit seinen radikalen Ausprägungen umgehen?

Ein Geheimdienstbericht

Diese Frage erhielt im Januar beträchtlichen Zündstoff, als ein – an sich – geheimer Geheimdienstbericht aufhorchen ließ, der von Gegenden sprach, in denen französisches Recht nicht mehr zu gelten scheint: Das Journal du Dimanche enthüllte das Ergebnis einer geheimen Analyse der Direction générale de la Sécurité intérieure (DGSI), wonach bereits 150 Ortsteile und Vororte in Frankreich unter Kontrolle von Islamisten stünden. Die Zeitung nannte Vororte von Paris, Lyon und Marseille, aber auch Gegenden in Maubeuge, Denin, Roubaix, in Annemasse (Haute-Savoie), Bourg-en-Bresse (Ain), Oyonnax (Ain) oder Bourgoin-Jallieu (Isère).

Ein Buch eines Politikwissenschaftlers

Die Tragweite und Mechanismen dieser Islamisierung erhellte wiederum ein unlängst erschienenes Buch des Politikwissenschaftlers Bernard Rougier über das der Deutschlandfunk berichtet. Die fast vierjährige Feldstudie gibt Hinweise darauf, wie diese fortschreitende Radikalisierung in französischen Brennpunkten erfolgt: Militante Minderheiten versuchen demnach ihren liberalen Glaubensbrüdern historische Größe und Bedeutung ihrer salafistischen Lebensvorstellung zu vermitteln und sie einer strengen Lebensführung zu unterwerfen, indem sie Dinge für unrein oder verboten erklären. Der Deutschlandfunk gibt Beispiele: Freundschaft mit Ungläubigen und Juden, Frauen die Hand zu geben, … Es entsteht nach Rougier ein „Islam der sozialen Kontrolle“.

Zudem zeigt der Universitätsprofessor das Zusammenwirken von Islamisten und Kleinkriminellen auf: So kommt er zur Erkenntnis, dass es aus Sicht der Salafisten gottgefällig sei, Drogen an Ungläubige zu verkaufen. Die Kriminelle hätten aber anscheinend verschleierte Frauen zu schonen.

Außerdem beschreibt Rougier den Zusammenhang mit der Lokalpolitik, die sich für Wählerstimmen erkenntlich zeigt ….

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