»Krieg in Syrien« | Hohe Kriegsgefahr: Gefährliche Widersprüchlichkeit

Seit der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan am Sonntag eine türkische Invasion in den Norden Syriens östlich des Euphrats angekündigt hatte, war die Reaktion der USA besonders bedrückend: es folgte nämlich keine. Nun, nach drei Tagen, liegt endlich eine Stellungnahmen vor. Leider aber wird sie das Problem nicht lösen, sondern erzeugt höchstens eine gefährliche Unschärfe, die zur Fehleinschätzungen der Situation führen und damit letztlich einem Krieg den Weg ebnen könnte.

So erklärte der US-Verteidigungsminister Mark Esper heute jede türkische Operation in Nordsyrien für „inakzeptabel“. Ferner bemerkte er, dass die USA eine einseitige türkische Aktion verhindern werde. Allerdings gab Esper ebenso zu verstehen, dass es keine US-Beistandsgarantie für die Kurden gebe.

„Wir ziehen uns schnell aus Syrien zurück“, sagte er am Ende einer Kabinettssitzung. „Wir werden ziemlich bald da raus sein. Und lassen Sie sie ihre eigenen Probleme behandeln. Syrien kann mit seinen eigenen Problemen umgehen – mit dem Iran, mit Russland, mit dem Irak und mit der Türkei. Wir sind 7.000 Meilen entfernt. „

The American Conservative

Zudem berichtet der The American Conservative, dass Donald Trump am 16. Juli am Ende einer Kabinettsitzung seine Plan vom Dezember 2018 wiederholte, die US-Truppen bald aus Syrien abzuziehen.

Beide Wortmeldungen lassen eindeutig erkennen, dass die USA ihre kurdischen Verbündeten nicht beschützen wollen und höchstens eine Verhandlungslösung mit der Türkei über deren Sicherheitsbedenken anstreben. Ein Politiker wie Recep Tayyip Erdoğan könnte diese schwache Haltung der USA als Einladung für eine Invasion ansehen. Mittlerweile massieren sich nicht alleine Verbänder der türkischen Armee an der syrischen Grenze, sondern stehen auch 14 000 Soldaten der türkischen Vasallenarmee der National Army für den Kampf gegen die YPG bereit, wie ein Sprecher der Dschihadisten laut dem Middle East Eye ausführte.

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