UN-Geberkonferenz für Afghanistan : 1,1 MILLIARDEN US-DOLLAR FÜR DIE ZEIT BIS JAHRESENDE

Tebel-Report. – Im Vorfeld der Geberkonferenz in Genf erschien am 9. September eine 22-seitige UN-Studie. Ihr aufrüttelndes Ergebnis: Bis zu 97 Prozent der Afghanen könnten bis Mitte 2022 von Armut betroffen sein.

Vor der humanitären Katastrophe

Etwa 35 Prozent der 36 Millionen Afghanen waren nach dem UNDP-Bericht zufolge bereits im Mai – also noch vor der Machtergreifung der Taliban – „mit einem hohen Maß an akuter Ernährungsunsicherheit konfrontiert„. Afghanistan hat außerdem eines der niedrigsten Bruttoinlandsprodukte der Welt, eingefrorene Devisenreserven, kollabierende öffentliche Finanzen und sieht sich ebenso mit der Coronavirus-Pandemie konfrontiert.
Nach Angaben von WFP Exekutivdirektor David Beasley sind 40 Prozent der aghanischen Weizenernte durch die Dürre verloren gegangen, wie Reuters berichtete.

Um die afghanische Bevölkerung bis zum Jahresende vor einer humanitären Katastrophe zu bewahren, versuchten die Vereinten Nationen nun in Genf Hilfsgelder in Höhe von 606 Millionen Dollar zu sammeln . Mit etwa 1,1 Milliarden US-Dollar an Zusagen seien die Erwartungen übertroffen worden, sagte UN-Generalsekretär Antonio Guterres laut Medienberichten.

Die Mittel sind an keine Bedingungen gegenüber den Taliban geknüpft. Allerdings werden die Taliban diese Hilfsgelder auch nur „von der Ferne“ sehen. Die Verteilung übernehmen UN-Organisationen und noch in Afghanistan tätige Helfer. Von den Taliban wird der Schutz der Hilfskräfte erwartet; sie selbst wollen bei der Verteilung an Bedürftige transparent helfen, erklärte der afghanische Außenminister Amir Khan Mutaqi.

Weiterführende Links:

Bildquelle: