Wirtschaftszeitungen : Türkei in gefährlicher wirtschaftlicher Schieflage

Tebel-Report . Die türkische Währung ist so schwach wie zuletzt im Herbst 2018. Zudem verlor der Lira innerhalb von sieben Jahren gegenüber dem Dollar fast 74 Prozent seines Wertes. Das türkische BIP dürfte in diesem Coronajahr vermutlich um 25 Prozent unter seinem Spitzenwert von 2013 zu liegen kommen, berichtete finanzmarktwelt bereits im April.

Damit befindet sich die Türkei in einer ökonomischen Abwärtsspirale, die noch durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie, Inflation, einbrechende Exporte, Auslandsschulden sowie die geringen Devisenreserven angeheizt wird.

In diesem Jahr soll die Türkei 122 Milliarden Dollar an Schulden zurückzahlen, berichtete FOCUSonline. Experten zweifeln aber daran, dass diese Summe „refinanziert“ werden kann, zumal die aktuelle Coronakrise dazu führt, dass Auslandsinvestoren eher Geld aus Schwellenländern abziehen, als es dort zu investieren.

Ohne Aufschub oder fremde finanzielle Hilfen könne die Türkei hierdurch sogar in den Bankrott schlittern. Als Finanziers kommen neben Katar und – wegen der Unstimmigkeiten um den Umgang mit den moslemischen Uiguren – in geringerem Maße die Volksrepublik China in Frage. Finanzielle Hilfen vom Internationalen Währungsfonds (IWF) lehnt die Türkei indessen kategorisch ab. Ein Ausweg böte der Türkei auch eine erneute Annäherung an die USA.

Die Türkei stand in den vergangenen Jahren schön öfters vor einem Staatsbankrott, konnte ihn aber stets vermeiden.

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Bildquelle: Bild von Mustafa Taskin auf Pixabay