Krieg in Syrien : ISRAEL SETZT RAKETENANGRIFFE AUF IRANISCHE STELLUNGEN FORT

WIEN, 12. Mai 2021. Innerhalb von sechs Tagen wird Syrien vier Mal Schauplatz israelischer Raketenangriffe.

Am vergangenen Mittwoch berichtete die syrische Nachrichtenagentur SANA von einem Angriff auf eine Kunststofffabrik und andere Örtlichkeiten in Haffe und Masyaf im Nordwesten Syriens. Gepostete Videos zeigen ein großes Feuer und weitere Explosionen. Das Syrian Observatory for Human Rights (SOHR) in London konnte mittlerweile in Erfahrung bringen, dass bei Angriffen auf ein Hauptquartier sowie Waffen- und Munitionslager in der Gegend von Deir Shmail bei Masyaf fünf Soldaten der iranischen Revolutionsgarden und afghanische Kämpfer ums Leben kamen, in Haffe drei weitere Milizionäre.

Die staatliche syrische Nachrichtenagentur SANA berichtet tags darauf von einem folgenlosen Raketenangriff durch einen Hubschrauber am Donnerstag, knapp nach Mitternacht. Ziel des Luftschlages bildete eine Stellung der syrischen Armee nahe Jubata Al-Khashab nördlich von Quneitra am Golan, in der sich auch Kämpfer der Hisbollah aufhalten.

Eine unbestätigte Nachricht des Ain al-Furat network spricht am Samstag vom Tod eines wichtigen Kommandanten der Hisbollah und vier weiterer Milizionäre aus dem Libanon und aus Afghanistan durch eine Drohne. Dieser Angriff erfolgte aber im östlichen Einflussbereich Assads auf einer Basis nahe Maskaneh, die gegen die türkische Besatzungsarmee und deren gesteuerten dschihadistischen Söldner in Nordsyrien gerichtet ist.

Der bislang letzte Luftschlag ereignete sich anscheinend am Montag, als ein israelischer Hubschrauber ein Haus in Ain al-Tinah im Norden der Provinz Quneitra beschoss, wie aber ausschließlich iranische Medien berichten.

Die Angriffe der vergangenen Tage hängen vermutlich nicht der explodierenden Gewalt zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen zusammen. In Syrien kämpft Baschar Hafiz al-Assad seit zehn Jahren um den Erhalt seiner Macht. Als treuer Verbündeter steht ihm der Iran zur Seite. Dessen politisches Ziel beschränkt sich allerdings nicht alleine auf die Unterstützung des schiitischen Präsidenten Syriens. Der Iran sieht Syrien als Verbindungslinie zur Hisbollah in den Libanon und als Möglichkeit, sich militärisch bis an die Grenzen Israels vorzuschieben. Immer wieder spielt der Iran auf sein Ziel an, Israel bis zum Jahr 2040 zu „eliminieren“.

Erst zur Jahreswende brachten iranische Parlamentarier einen diesbezüglichen Gesetzesentwurf ein. Israels Politik basiert daher darauf, ein Fußfassen des Irans in Syrien zu verhindern. Mit hunderten von Luftangriffen versucht Israel die materiellen Kosten für den von internationalen Sanktionen gebeutelten Iran in die Höhe zu treiben.

Links:

Bildquelle: Bild von Joe Markiewicz auf Pixabay

Beitrag ansehen